Ort: Pierre Boulez Saal - Foyer, Barenboim-Said Akademie, Französische Straße 33d, Berlin
„Der Schamaya-Palast“ – In der Reihe „Akademie-Forum“
Im Schamaya-Palast, einst eines der luxuriösesten Gebäude des jüdischen Viertels in der Altstadt von Damaskus, werden Ahmad und seine Familie untergebracht, palästinensische Geflüchtete, die sich von nun an mit knapp 50 weiteren Familien den Palast als Flüchtlingsunterkunft teilen. In George, einem christlichen Palästinenser, findet Ahmad einen guten Freund. Gemeinsam tauchen sie in das Leben in Damaskus ein und gehen den menschlichen Beziehungen in der Altstadt mit all ihrer religiösen und ethnischen Vielfalt nach – bis Ahmad eines Tages verschwindet und die große Politik das Leben der beiden einholt.
Ali Al-Kurdis Roman, der von Larissa Bender ins Deutsche übersetzt wurde, erzählt vom Elend palästinensischer Geflüchteter, von der Lage der syrischen Juden nach der Gründung Israels, vom alltäglichen Leben der Menschen in Damaskus und von Liebesgeschichten zwischen Geflüchteten und jüdischen Frauen. Ali Al-Kurdi ist ein palästinensischer Schriftsteller und Journalist. Aufgrund seiner politisch-kulturellen Tätigkeiten und seiner Nähe zur linken Bewegung in Syrien stand er ab den 1970er Jahren im Visier der syrischen Geheimdienste und wurde mehrfach zum politischen Gefangenen. 1998 veröffentlichte er auf Arabisch den Kurzgeschichten-Band Die Parade der Wildenten, 2010 erschien mit Der Schamaya-Palast sein erster Roman. Larissa Bender ist Literaturübersetzerin aus dem Arabischen, Journalistin mit Schwerpunkt Syrien und arabische Literatur, Arabischdozentin, Moderatorin, Workshopleiterin, Gutachterin für arabische Literatur sowie Beraterin für Verlage und Kulturveranstalter. 2018 erhielt sie für ihr Engagement als Brückenbauerin in die arabische Welt das Bundesverdienstkreuz.
Moderation: Prof. Dr. Kai Wiegandt. Musikalischer Beitrag: Farah Sulaiman (Flöte).
Eintritt frei. Anmeldung (erforderlich) und weitere Informationen hier.