Ort: Pierre Boulez Saal - Foyer, Barenboim-Said Akademie, Französische Straße 33d, Berlin
In der Reihe „Look Away“, Veranstaltung in Englisch
Jacob Kushners Buch „Look Away“ erzählt die Geschichte der Terroristin Beate Zschäpe und ihren beiden Komplizen, die sich als Mitglieder der rechtsextremen Szene in Deutschland radikalisierten, auf der Flucht versteckt lebten und eine Reihe terroristischer Morde verübten. Zwischen 2000 und 2011 waren sie für die schlimmste rechtsradikale Mordserie in Deutschland seit dem Holocaust verantwortlich. Ihre Opfer: Migrant:innen. Die Sicherheitsbehörden aber beschuldigten zunächst andere Migrant:innen und schoben ihnen teilweise die Taten in die Schuhe. Kushners Buch erzählt unter anderem von Gamze Kubaşık, deren Familie aus der Türkei emigrierte, um sich in Sicherheit zu bringen, nur um stattdessen ins Visier der Terrorist:innen zu geraten. Der Autor folgt außerdem Katharina König, einer Antifa-Punkerin, die eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung der Geschichte des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und seiner Mitglieder spielte. „Look Away“ enthüllt, wie eine Gruppe terroristischer Neonazis eine schockierende Serie von Gewalttaten beging – und wie die Bevölkerung und ihre Regierung sie so lange ignorierten, bis es zu spät war.
Jacob Kushner berichtet als Auslandskorrespondent aus Afrika, Deutschland und der Karibik. Seine Arbeiten sind unter anderem in der New York Times, The Atlantic, dem New Yorker und im Guardian erschienen. Er war Fellow des American Council on Germany und der Heinrich-Böll-Stiftung. Während seiner Zeit als Fulbright-Stipendiat in Berlin begann er, sich mit dem NSU zu beschäfitgen und schloss die Arbeit später als Journalist in Residence an den Max-Planck-Instituten in Freiburg und Heidelberg ab.
Mit einem musikalischen Beitrag von Eesa Khoury (Violine) und Kristina Georgieva (Violine), Studierende an der Barenboim-Said Akademie.
Moderation: Alexandra Kemmerer. Einführung: Prof. Dr. Jacob Eder.
Eintritt frei. Anmeldung und weitere Informationen hier.
In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Amerkanischen Fulbright-Kommision, dem Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, dem Max Planck Law Network und dem Bard College Berlin.